Bangkok

Bangkok, 2.11.2010: (Mittel-)Scharfe Überraschungen

 © Bautz'ner Senf in Bangkok © Foto: Martin PelzlLVZ-Redakteur Martin Pelzl berichtet über das Lebensmittelangebot in Bangkok.

Ortswechsel. Zeit(en)wechsel. Themenwechsel. Für vier Wochen werde ich meinen Arbeitsplatz vom LVZ-Stadtbüro nach Bangkok verlegen – der zweite Teil des vom Goethe-Institut initiierten Journalistenaustauschs verspricht nach dem Besuch meiner thailändischen Kollegin Punnee Amornviputpanich in Leipzig im September ebenso interessante wie skurrile „Nahaufnahmen“ – so das Motto – einer anderen Kultur, einer anderen Gesellschaft.

„Bring unbedingt ein paar deutsche Würstchen mit“, hatte Punnee mich – aus gewiss völkerverbindenden Gründen – gebeten. Diese haben den Flug auch gut überstanden, nur der dazugehörige Senf war auf meinem Küchentisch liegen geblieben. Was tun? „Kein Problem, wir gehen zu ,Otto‘, einem deutschen Shop“, so Punnee. Dass wir dort ein paar deutsche Produkte finden, konnte ich mir ja noch vorstellen. Doch dass es mitten in Bangkok Bautz’ner Senf in der mittelscharfen Variante (zum stolzen Preis von über drei Euro pro Tube) geben würde, überraschte mich schon gewaltig. Ebenso die Verfügbarkeit von Fischbüchsen von der Insel Rügen, Nordhäuser Alkoholika und Komet-Pudding-Pulver aus dem sächsischen Großpostwitz.

Zum Thema scharf konnte ich gleich am ersten Tag noch etwas anderes lernen: Wer in Thailand etwas Scharfes (Spitzes) oder Parfüm schenkt, sollte sich nicht wundern, wenn er dafür ein (kleines) Geldstück zurückbekommt. Grund: Diese Dinge werden nicht geschenkt, sondern „verkauft“ – es sei denn, man will das Glück unnötig herausfordern.

Martin Pelzl
veröffentlicht am 2. November 2010 in der Leipziger Volkszeitung.

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