Bangkok

Bangkok, 27.11.2010: Sächsischer Mittelstand präsentiert sich in Thailand

 © © colourbox.comFünf Aussteller aus dem Freistaat auf Metalex in Bangkok

Auf der Metalex im thailändischen Bangkok sind auch in diesem Jahr wieder fünf Firmen aus Sachsen und die Industrie- und Handelskammern des Freistaates vertreten. Auf Asiens größter Messe für Maschinenbau und Metallbearbeitung hoffen sie auf gute Geschäfte, die Stimmung ist trotz der politischen Unruhen im Frühjahr optimistisch.

„Hier in Südostasien geht richtig die Post ab, aber viele deutsche Mittelständler sind nicht da.“ Michael Voss, Geschäftsführer der Firma Stahlhandel Gröditz, ist bereits zum zweiten Mal auf der Metalex mit einem Stand vertreten, bereut hat er es bislang nicht eine Minute. Der Pavillon der Sachsen ist stets gut besucht, die Geschäfte mit diesem Teil der Welt sollen demnächst sogar ausgeweitet werden. „Das ist die größte und mit Abstand interessanteste Messe in ganz Asien“, erläutert Voss. Ähnliche Fachmessen in Malaysia oder Vietnam seien nur „ein kleiner Abklatsch“. Nach Bangkok kämen Kunden von Japan bis Indonesien. Mit 2700 Ausstellern und elf internationalen Pavillons, 4000 Neuvorstellungen von Maschinen sowie 500 Konferenzen und Seminaren ist die am heutigen Sonnabend endende Metalex in etwa vergleichbar mit der im nächsten Jahr wieder in Leipzig stattfindenden Intec, der Fachmesse für Fertigungstechnik, Werkzeugmaschinen- und Sondermaschinenbau. So schätzt es Michael Stopp ein, Geschäftsbereichsleiter Industrie/Außenwirtschaft der Industrie- und Handelskammer (IHK) Chemnitz. Er vertritt auf dem Bitec-Messegelände im Süden der thailändischen Hauptstadt fünf sächsische Firmen direkt und fungiert als Ansprechpartner für die Verbundinitiative Maschinenbau Sachsen. „Bei der Schau in Bangkok gibt es vielleicht noch ein paar mehr internationale Aussteller.“ Insgesamt seien es 25 Prozent mehr als 2009.

„Es ist eigentlich ein Muss für Betriebe dieser Branche, hier zu sein“, sagt Stopp. Die Entwicklung in den zehn Ländern der Asean-Region sei rasant, ein Wirtschaftswachstum zwischen fünf und zehn Prozent normal. Umso kontraproduktiver ist laut Stopp die massive Kürzung der Messeförderung seitens des sächsischen Wirtschaftsministeriums. „Regional sind praktisch keine Maschinen mehr zu verkaufen, umso wichtiger ist für ein Land, dessen Wohlstand vom Export abhängt, die Orientierung auf die derzeit einzigen großen Wachstumsmärkte Südostasien und Lateinamerika“, so der IHK-Mitarbeiter.

Bayern habe gerade die Messeförderung für den Mittelstand massiv aufgestockt, Sachsens Wirtschaftsminister Sven Morlok (FDP) baue in einem sehr mittelständisch geprägten Bundesland hingegen ab. „Die kleinen und mittleren Firmen sollten im Freistaat oberste Priorität genießen“, fordert Stopp. Denn derzeit liege Sachsen beim gesamtdeutschen Export bei etwa vier Prozent, bis zu zehn Prozent müssten es aufgrund der Wirtschaftskraft aber sein.

Martin Pelzl
veröffentlicht am 27. November 2010 in der Leipziger Volkszeitung.

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